Die Bewältigung des menschengemachten Klimawandels stellt für Gesellschaft und Politik eine der drängendsten Fragen der Gegenwart dar. Auch Unternehmen sehen sich zunehmend in der Verantwortung und setzen vielfältige Maßnahmen um, um einen Beitrag zur Bewältigung dieser Krise zu leisten und nachhaltiger zu wirtschaften.
Gleichzeitig mehren sich die Klagen wegen sog. „Greenwashings“. Unter Greenwashing ist der Versuch eines Unternehmens zu verstehen, sich durch Umweltaussagen und die Inanspruchnahme von nachhaltigem Engagement ein „grünes Image“ zu verschaffen, ohne die entsprechenden Umwelt- und Nachhaltigkeitsmaßnahmen tatsächlich überhaupt oder in dem behaupteten Umfang nachweisbar durchzuführen oder zu implementieren.
Für Unternehmen kann Greenwashing ernsthafte Konsequenzen nach sich ziehen. Neben zivilrechtlichen Haftungsrisiken drohen lauterkeitsrechtliche Abmahnungen und Ansprüche, insbesondere wegen eines Verstoßes gegen das Verbot irreführender geschäftlicher Äußerungen oder einer Verletzung von Informationspflichten. Auch straf- und ordnungsrechtliche Sanktionen sind denkbar. Zudem birgt allein der Vorwurf des Greenwashings bereits die Gefahr eines erheblichen Reputationsverlustes.
Aufgrund der Relevanz dieses Themas wurden auf nationaler, europäischer und internationaler Ebene verschiedene gesetzgeberische Initiativen angestoßen, um die Transparenzanforderungen in Form von Berichts- und Kommunikationspflichten für Unternehmen zu erhöhen und strengere Anforderungen an die Nachweisbarkeit von werbenden Umweltaussagen durchzusetzen. Da einige der Vorschriften branchenbezogen und andere branchenübergreifender Natur sein werden, müssen Unternehmen künftig genau prüfen, inwiefern die jeweiligen Anforderungen auf sie Anwendung finden. Adressat von Greenwashing-Vorwürfen kann potentiell jedes Unternehmen sein.
Diese Haftungs- und Sanktionsrisiken erfordern das Ergreifen von Maßnahmen zur Risikoreduzierung und machen Greenwashing im ESG-Bereich zu einem der wichtigsten Compliance-Themen der Gegenwart. Aufgrund der hohen Relevanz dieses Themas in Gesellschaft und Politik ist zu erwarten, dass sich die Regulierung weiter verdichten und auch Prozessrisiken im Bereich ESG weiter ansteigen werden.
Gerne beraten wir Ihr Unternehmen zur Risikominimierung im Sinne einer Greenwashing-Prevention, bei Implementierung entsprechender ESG-Compliance-Systeme sowie bei der Abwehr von Haftungsansprüchen, Sanktionen oder sonstigen nachteiligen Auswirkungen.
