Das Landgericht München I hat am Freitag die größte in Deutschland anhängige Klage zum LKW-Kartell abgewiesen. Die von der Rechtsanwaltskanzlei Hausfeld vertretene Klägerin financialright claims GmbH hatte sich angebliche Ansprüche von über 3.200 LKW-Erwerbern hinsichtlich ca. 84.000 Fahrzeugen aus Deutschland und 20 weiteren Ländern abtreten lassen und forderte in einer Sammelklage von den LKW-Herstellern Daimler, MAN, Volvo/Renault, DAF und Iveco mehr als 600 Millionen Euro Schadensersatz.
Das Landgericht ist in seiner Entscheidung der Argumentation von Daimler gefolgt, dass die Abtretungen der Schadensersatzansprüche wegen gleich mehrerer Verstöße gegen das Rechtsdienstleistungsgesetz nichtig sind. Die Kammer sieht das klägerische Abtretungsmodell als nicht mehr von der Inkassoerlaubnis erfasst an. Zudem stellt die Kammer fest, dass das Abtretungsmodell zu einem unauflösbaren Interessenwiderspruch der Klägerin führt.
Für Gleiss Lutz war das folgende Team tätig: Dr. Ulrich Denzel (Partner, Kartellrecht, Stuttgart), Dr. Stefan Rützel (Partner, Litigation, Frankfurt, beide Federführung), Dr. René Kremer (Counsel, Litigation, Stuttgart), Christian Hütt (Kartellrecht, München), Dr. Simon Wagner (Counsel, Litigation, Stuttgart), Dr. Carsten Klöppner (Counsel, Kartellrecht, Stuttgart), Dr. Ines Bodenstein (Counsel, Kartellrecht, Stuttgart), Dr. Lukas Schultze-Moderow (Partner, Litigation, Hamburg), Dr. Bernd Zimmermann (Counsel, Litigation, Berlin), Christian Köhli (München), Moritz Krause, Ramona Wehrle (alle Kartellrecht, beide Stuttgart), Katja Meyer, Saskia Guenoub (beide Litigation, Berlin).