Gleiss Lutz-Partner Dr. Eric Wagner (37) wurde von der JUVE-Redaktion im Heft 1/2019 als einer der 25 Top Rechtsanwälte in Deutschland unter 40 Jahren ausgezeichnet. Die Auszeichnung ist das Ergebnis langjähriger Marktbeobachtungen und zahlreicher Gespräche der JUVE-Redaktion.
Dr. Eric Wagner ist auf den Bereich „Commercial“ einschließlich der Spezialgebiete Produkthaftung, e-commerce, autonomes Fahren, Digitalisierung und Industrie 4.0 spezialisiert. Er vertritt Mandanten in diesem Bereich sowohl präventiv vertragsgestaltend wie auch in streitigen Verfahren vor staatlichen Gerichten und internationalen Schiedsgerichten. Hierfür wurde er unter anderem auch bereits als „Anwalt des Jahres für Prozessführung“ (Handelsblatt/Best Lawyers 2017) ausgezeichnet.
Sein Schwerpunktthema Produkthaftung bietet vielfältige Herausforderungen – und steht in einer renommierten Tradition bei Gleiss Lutz.
Wie sind Sie auf das Thema Produkthaftung gekommen?
Gleiss Lutz blickt in diesem Bereich auf eine lange und sehr erfolgreiche Tradition zurück. Wir waren schon in der Vergangenheit regelmäßig an Leitentscheidungen beteiligt und sind eine der ganz wenigen Top Kanzleien in Deutschland mit einem echten Full-Service Ansatz. Daher sah ich hier hervorragende Möglichkeiten, dieses zukunftsträchtige Feld weiterzuentwickeln und habe im Jahr 2014 die Leitung des Bereichs „Produktsicherheit und Produkthaftung“ übernommen. Die Arbeit in diesem Bereich macht mir großen Spaß, weil sie neben spannenden rechtlichen Fragen immer auch einen starken Bezug zu technischen Sachverhalten bietet und daher neben den rein juristischen Fähigkeiten auch ein sehr gutes technisches Verständnis gefragt ist. Darüber hinaus ist die Tätigkeit sehr international – wir führen z.B. häufig Rückrufe in 50 oder mehr Ländern gleichzeitig durch – und die Aufgaben erfordern ein hohes Maß an taktischem Geschick, da es immer gilt, das Gesamtbild im Auge zu behalten und für den Mandanten eine optimale Gesamtstrategie zu entwickeln. Dies alles macht die Arbeit sehr abwechslungsreich.
Sie stehen daneben für aktuelle Themen wie e-commerce, autonomes Fahren, connectivity/Digitalisierung und Industrie 4.0. Wie beeinflusst dies Ihre tägliche Beratungspraxis?
Diese Themen beschäftigen uns bereits seit geraumer Zeit sehr intensiv. Wir sind in der deutschen Industrie tief verwurzelt und beraten und begleiten viele unsere Mandanten bei diesen inzwischen teils dramatischen Veränderungen daher schon seit der ersten Stunde. Die Auswirkungen sind dabei vielfältig: Zum Beispiel werden aufgrund dieser Entwicklungen seit Jahrzehnten etablierte und akzeptierte Haftungsregelungen in der Zulieferindustrie plötzlich in Frage gestellt und sind neu festzulegen. Und an vielen Stellen betreten wir gemeinsam mit unseren Mandanten auch rechtlich vollkommenes Neuland. Zudem lösen sich die Grenzen zwischen den verschiedenen Industrien in vielen Bereichen auf und auch der regulatorische Rahmen und die Marktüberwachung verschärft sich zusehends. Insgesamt gewinnt der Bereich „Commercial“ im Rahmen dieser Entwicklungen und der voranschreitenden Digitalisierung noch mehr an Komplexität und Bedeutung. Denn eine gute Vertragsgestaltung ist bei diesen teils auch kommerziell noch nicht einschätzbaren Risiken zu einem noch wichtigeren Baustein des unternehmerischen Risikomanagements geworden.